Julia Wolf hat mich bereits mit ihren Büchern »Alles ist jetzt« und »Walter Nowak bleibt liegen« sehr begeistern können. Umso gespannter war ich nun, ihr aktuelles Buch »Alte Mädchen« zu lesen. Und so viel vorneweg: Ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil.
In »Alte Mädchen« widmet sich Julia Wolf Frauen und ihren Geschichten. Die drei Teile des Buches erzählen von ganz unterschiedlichen weiblichen Schicksalen und davon, was Frauen verbindet, trennt oder einfach gesagt ausmacht.
In »Marjellchen« wird aus drei Seniorinnen im Altersheim ein übergeordnetes Wir, das den täglichen Routinen trotzt und von einem glänzenden Auftritt träumt. Dagegen sind in »Neue Heimat, altes Haus« zwei Schwestern mit dem Auto unterwegs und übermitteln durch Sprachnachrichten den Tod der gemeinsamen Mutter. Und in »MILF« treffen sich drei Freundinnen zu einem Mädelswochenende, ohne zu ahnen, wie sehr die gemeinsame Zeit an der angestaubten Beziehung zueinander rütteln wird.
Wie schon in ihren anderen Büchern schafft es Julia Wolf auch bei »Alte Mädchen« in wenigen Sätzen ihre Protagonistinnen so zu skizzieren und mit Leben zu füllen, dass man als Leser*in das Gefühl bekommt, alte Bekannte wieder zu treffen. Dabei bleibt Julia Wolf in ihrem Ton stets nüchtern und bedacht und lässt ihren Protagonistinnen genug Raum zum Atmen. Was alle drei Teile des Buches eint, ist der Wunsch der Frauen, die eigene Geschichte zu schreiben. Und das gelingt Julia Wolf vortrefflich.
»Alte Mädchen« von Julia Wolf. Erschienen 2022 in der Frankfurter Verlagsanstalt.
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Julia Wolf
Alte Mädchen
Roman
288 Seiten
24,00 €
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