Direkt auf die Katastrophe zu

Zum Wegschmökern Eigentlich hatte ich gar nicht vor, diesen 870-Seiten-Roman zu lesen. Keine Zeit, zu viel anderes, was ich lesen will und muss, und so richtig gereizt hat mich die Geschichte eines mittelalten Verlegers in der Krise auf den ersten Blick auch nicht. Aber dann hat einer meiner Lieblingsbuchhändler, Frank Menden aus der Hamburger Buchhandlung... Weiterlesen →

„Meine Frau schreibt auch ein bisschen“

Was treibt Schriftstellerinnen zum Schreiben? Womit kämpfen sie im Alltag? Wie werden sie wahrgenommen? Die ZEITmagazin-Redakteurin Ilka Piepgras hat ein Buch mit Essays herausgegeben, in denen Autorinnen diesen Fragen nachgehen. Es sind 23 Texte von Autorinnen wie Anne Tyler, Joan Didion und Siri Hustvedt, die zum Teil erstmals ins Deutsche übersetzt wurden, sowie neue Texte... Weiterlesen →

Die Großartigkeit von Zora Neale Hurston

Schiffe in der Ferne haben jedermanns Wunsch an Bord. Für manche treffen sie mit der Flut ein. Für andere fahren sie immer am Horizont dahin, nie außer Sicht, nie ein in den Hafen, bis der Ausschauer resigniert die Augen abwendet, da ihm an der kalten Schulter der Zeit die Träume gestorben sind. Janie, die Protagonistin... Weiterlesen →

„Diese verfluchte Mischung aus Wut und Sorge“

Wut und Sorge, Liebe und Rivalität, Geborgenheit und Verwundbarkeit – die Beziehung von Geschwistern ist eine besonders enge und besonders ambivalente. Davon erzählen drei Bücher, die gerade auf deutsch erschienen sind, alle in kleinen, konzernunabhängigen Verlagen: Mona Høvrings neuer Roman Weil Venus bei meiner Geburt ein Alpenveilchen streifte, die Erzählungen von Line Madsen Simenstad (ihr literarisches Debüt), sowie der Roman Eine moderne Familie von Helga Flatland, bereits ihr fünfter, jedoch der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde. Alle Autorinnen stammen aus Norwegen, dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse.

Ein schwieriges Alter

Tag für Tag, frisch erschienen bei Kein und Aber, ist das Debüt der 1980 geborenen Saskia Luka. Der Roman beginnt damit, dass die Erzählerin Maria ihre alte Mutter aus dem kroatischen Bergdorf, in dem auch sie aufgewachsen ist, zu sich nach Bayern holt, ein Abschied für immer, wie allen bewusst ist. Auch Marias Leben hat sich schmerzhaft verändert, es ist noch nicht allzu lange her, dass ihr Mann Georg mit nur 50 Jahren plötzlich verstorben ist. Nun lebt sie also mit ihrer Mutter und ihrer 17-jährigen Tochter zusammen, mit einer Frau, die sich vom Leben abwendet und einer, die sich ihm zuwendet – sie selbst in jeder Hinsicht mittendrin.

Vom Ende einer Ära

Lju an Konstantin Ich habe mein Amt angetreten und will Dir berichten, wie sich mir die Lage darstellt. Dass mir gelingen wird, was ich vorhabe, bezweifle ich nicht, es scheint sogar, dass die Umstände günstiger sind, als man voraussetzen konnte. Ein junger Mann kommt zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts auf das russische Gut Kremskoje, wo... Weiterlesen →

Verlagsporträt: Interessante weibliche Erzählweisen – Interview mit Karen Nölle von edition fünf

Karen Nölle ist eine der Programmmacherinnen der edition fünf, spezialisiert auf Bücher von Schriftstellerinnen, die in der Tradition weiblichen Schreibens besondere Akzente gesetzt haben. Sie übersetzt seit vielen Jahren aus dem Englischen, am liebsten Autorinnen wie Janet Frame, Ursula K. Le Guin, Alice Munro, Barbara Trapido oder Eudora Welty. Nebenbei arbeitet sie als freie Lektorin,... Weiterlesen →

Ein stilles, tiefes Wasser

Laura war sechs, als ihre Mutter ins Wasser ging, seitdem leben in dem Häuschen an der norwegischen Küste nur noch ihr älterer Bruder, der in sich gekehrte Vater und sie. Wie es im Titel heißt, erzählt der Roman von dem, was helfen könnte – beim Überwinden der Trauer, beim Weiterleben, beim Erwachsenwerden. Doch auch der Konjunktiv des Romantitels ist wohlgesetzt.

Von der Unmöglichkeit des Ausbrechens

Susan Hill ist in England seit Jahrzehnten als Autorin von Krimis, Geistergeschichten und Kinderbüchern erfolgreich. Stummes Echo  ist eine literarische Novelle, die in keine dieser Schubladen passt, der es aber zugute kommt, dass die Autorin ihre Genre-Register zu ziehen weiß. Wieder einmal heben der erst 2018 gegründete Kampa Verlag und sein Imprint Gatsby einen Schatz, der im Original bereits vor einigen Jahren erschienen ist, um ihn in bibliophiler Gestaltung und wunderbarer Übersetzung – in diesem Fall von Andrea Stumpf – auch einer deutschen Leserschaft zugänglich zu machen.

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