„Isaac und ich wurden Freunde wie zwei streunende Hunde“
„Was Isaac und ich nie hatten, war ein richtig guter Anfang für unsere Beziehung. Uns entgingen die traditionellen Rituale des Liebeswerbens und die angespannten gemeinsamen Restaurantbesuche, anhand derer die meisten Paare rückblickend die Distanz abmessen, die sie vom ersten Kennenlernen zum Schlafzimmer zurückgelegt haben.“ Den ersten Kuss drückt Isaac Helen auf die Lippen, da ist er kaum zwei Wochen in der amerikanischen Stadt im Mittleren Westen. Sie ist Sozialarbeiterin und soll sich um den jungen Afrikaner kümmern. Seine Akte gibt nichts über ihn preis, und obwohl er uns Helen sich bald täglich sehen, erzählt er ihr nichts von seiner Vergangenheit. Warum ist er aus Uganda geflüchtet? Welche Rolle hat er bei den Aufständen an der Universität von Kampala gespielt? Wer ist dieser Mann? Helen, die sehr zurückgezogen bei ihrer Mutter lebt, geht mit Isaac ins Bett, zieht sogar vorübergehend in seine Wohnung – und kommt ihm doch kein Stück näher. Bis er ihr am Ende die Wahrheit sagt.
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