Wenn die Buchhändlerin in einer der Buchhandlungen meines Vertrauens mir den Kriminalroman „Bitter Wash Road“ von Garry Disher nicht empfohlen hätte, dann wäre mir ein stilistisch und dramaturgisch perfekt komponiertes Buch entgangen. So aber durfte ich mich mehrere Lese-Abende im australischen Outback herumtreiben, die flirrende Hitze spüren und den Staub auf der Zunge schmecken. Und... Weiterlesen →
Claudia Piñeiro. Ein wenig Glück
Glücklicherweise wusste ich vor dem Lesen dieses Romans nichts über seinen Inhalt, habe einfach angefangen. "Lies mal die Piñeiro. Die wird dir gefallen." Diese zwei Sätze einer guten Freundin noch im Ohr, verzichte ich sogar auf den Klappentext (ein Tipp, den ich unbedingt weitergeben möchte, da dort alles, was den Roman so besonders macht, vorweggenommen wird).... Weiterlesen →
Claudia Piñeiro: Ein Kommunist in Unterhosen
Der Vater: ein Kommunist in Unterhosen, ein starker Raucher, der zwei Päckchen am Tag verbraucht, der auch trotz reiferen Alters einen Waschbrettbauch hat und der der beste Tennisspieler in ganz Burzaco, Argentinien, ist. Claudia Piñeiro berichtet in ihrem autobiografischen Roman „Ein Kommunist in Unterhosen“ von einem Vater, der bei Küssen im Fernsehen, diesen sofort ausschaltet, der... Weiterlesen →
Leonardo Padura: Ketzer
Ostern 2014 habe ich mit Rembrandt auf Kuba verbracht! So unglaublich das klingt, so unglaublich ist auch der neue Roman „Ketzer“ des kubanischen Erfolgsautors Leonardo Padura. Und mit diesem hat er sich wirklich selbst übertroffen. Er ist eine gelungene Mischung aus spannendem Kriminalroman und interessanter Kunst- und Religionsgeschichte. Ein Schmelztiegel der ganz großen Themen: Glauben, Religion, Liebe, Hoffnung und Freiheit. Bindeglied für... Weiterlesen →
Claudia Piñeiro: Die Donnerstagswitwen
Betina Gonzalez hat ihn 2006 bekommen, und Claudia Piñeiro bereits 2005 für “Elena weiß Bescheid“. Ihn – den renommierten Premio Clarin. 2010 wurde Piñeiro für “Elena weiß Bescheid” auch mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet.
“Die Donnerstagswitwen” erschienen in Argentinien bereits 2005. Mit einiger Verspätung, aber immerhin, erscheint das Buch auch hierzulande. Und der Unionsverlag wäre nicht der Unionsverlag, wenn er das Buch nicht sehr liebevoll und mit einem wunderschönen Cover herausgegeben hätte. Für mich ist es DAS Cover des Monats.
Carla Masotta, Lala Urovitch, Teresa Scaglia und Virginia Guevara sind die “Donnerstagswitwen”. Denn jeden Donnerstagabend treffen sich ihre Männer ohne sie, so dass sich die vier Frauen gemeinsam vergnügen, oder auch mal alleine zu Hause bleiben. Die Damen leben mit ihren Ehegatten in Altos de la Cascada, einer Siedlung, die mit einer hohen Mauer vom Rest der Welt abgegrenzt ist und von einem Sicherheitsdienst streng bewacht wird. Außer den Siedlungsbewohnern kommt hier niemand rein, der keine Einladung hat, oder geschäftlich zu tun hat. Das Leben ist dementsprechend überschaubar, man kennt die intimsten Geheimnisse – während manche der offensichtlichsten Dinge verborgen bleiben.
Barbara Gowdy: Der weiße Knochen
Barbara Gowdy wurde 1950 in Ontario geboren. Zunächst arbeitete sie nach der High School in einem Maklerbüro, später studierte sie dann Theaterwissenschaften und Klavier. Bevor sie Schriftstellerin wurde, arbeitete sie als Lektorin und Literaturkritikerin. Ihr Debütroman "Fallende Engel" wurde erfolgreich verfilmt. "Der weiße Knochen" erschien bereits 1999, damals noch im Antje Kunstmann Verlag. In diesem Jahr wurde das Buch im Unionsverlag neu aufgelegt.
Als ich mir "Der weiße Knochen" von Barbara Gowdy gekauft habe, habe ich etwas getan, was ich mittlerweile sonst eigentlich kaum noch tue: "Der weiße Knochen" ist ein reiner Coverkauf gewesen. Zwischen all den anderen Taschenbüchern entdeckte ich dieses unscheinbare Buch mit dem Elefanten auf dem Buchcover. Ich musste an einen Artikel denken, den ich einige Tage zuvor gelesen hatte und der mich sehr berührt hat. An dem Buch konnte ich dann einfach nicht mehr vorbeigehen, ich habe es kaufen und lesen müssen. Ich möchte nicht verschweigen, dass mich ein Zitat von John Irving auf dem Buchrücken zusätzlich überzeugen konnte: "Ich war hingerissen. Ich kenne nichts Vergleichbares."